Die Friedenskultur und die Pfadfinderbewegung Vortragstitel: Kluft und Kopftuch - Muslim Scouts als Herausforderung etablierter Pfadfinderideen

 

Die Friedenskultur und die Pfadfinderbewegung Vortragstitel: Kluft und Kopftuch - Muslim Scouts als Herausforderung etablierter Pfadfinderideen

Cheikh Khaled Bentounes,Paris

Tagungsband 2014, S. 175 - 178

Zusammenfassung Vortrag:

Wenn die politischen und relationalen Probleme zwischen der arabisch-islamischen Welt und dem Westen nicht dissoziiert und analysiert werden, wird dies zu wachsender Angst und zu einem steigenden Missverständnis führen, das für die ganze Welt eine Gefahr darstellt. Es existiert im Islam eine Dimension des Friedens, eine Dimension der Spiritualität und eine verkannte humanistische Dimension, die von enormer Reichhaltigkeit sind und heutzutage vielen unserer Zeitgenossen unbekannt sind, da sie von den Bildern der Gewalt, die sich aktuell leider in der islamischen Welt vollziehen, durchdrungen sind.
Die exzessive mediale Verbreitung des fundamentalistischen Islams, vor allem in westlichen Medien, führt uns in eine Sackgasse und zur Verzerrung der wahrhaftigen universellen Dimension, die in der mohammedanischen Botschaft enthalten ist.
Die Vision der muslimischen Pfadfinder ist der Aufbau einer gemeinsamen Zukunft, einer Zukunft des Zusammenlebens, einem Weg der Hoffnung. Ihre Erziehungsmethode schöpft aus dieser reichen Tradition des Islams, die den Medien und der breiten Öffentlichkeit noch fremd ist. Es ist die Tradition der Heiligkeit des Lebens, die sagt: „Wenn einer jemanden tötet….. so ist es, als hätte er die gesamte Menschheit getötet. Und wer jemanden am Leben erhält, so ist es, als hätte er die gesamte Menschheit am Leben erhalten.“ (Koran, Sure 5, Verse 32). Jene Tradition, die die Entwicklung des Intellekts preist: „Lies im Namen deines Herrn, der erschaffen hat!“ (Koran, Sure 96, Vers 1) sowie „Strebt nach Wissen und sei es in China!“ (Überlieferung des Propheten Mohamed). Jene Tradition, die Offenheit, Freiheit und Toleranz rühmt: „ Es gibt keinen Zwang in der Religion.“ (Koran, Sure 2, Vers 256). „Seid gerecht mit euren Kindern und wenn ich irgendeinem (Geschlecht) den Vorrang über den anderen geben müsste, hätte ich dem Weiblichen den Vorrang gegeben.“ oder auch „spielt mit euren Kindern sieben Jahre, erzieht sie sieben Jahre und seid ihre Freunde sieben Jahre“ (Überlieferungen des Propheten Mohamed).
Diese Pädagogik des Erweckens, die weit entfernt ist von Extremen, dient dem Aufbau einer „in der Mitte stehenden Gemeinschaft“, über die der Koran berichtet (Sure 2, Vers 143); diese Pädagogik dient ebenso der Erschaffung von Frieden und dem Kreis der universellen Brüderlichkeit. In diesem Kreis, in dem jeder einzelne ein Glied darstellt, gibt es weder einen Ersten noch einen Letzten. Die muslimischen Pfadfinder hoffen, dass die Menschheit sich in diesem Geiste der Einheit zusammenfindet um das Beste aus ihrem Schicksal und ihrer Zukunft zu machen.

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